Die Organe der EU
Europäisches Parlament
626 Abgeordnete
seit 1979 direkte Wahlen in den Ländern für fünf Jahre
Gremium aus einem Präsidenten, 14 Vizepräsidenten, 5 Quästoren
steht dem Parlament vor und wird für eine halbe Wahlperiode (2,5 Jahre) gewählt
Kontrollorgan der Kommission kann über Misstrauensvotum die Kommisson zum
Rücktritt zwingen; entscheidet mit bei Verordnungen, Richtlinien und Empfehlungen
des Ministerrates; muss allen Entscheidungen (Beitritt neuer Staaten, Haushaltsentwurf)
zustimmen; Uneinigkeit zwischen EP und Ministerrat erfordert Anrufung eines Vermittlungsausschusses;
wenn immer noch keine Einigung erzielt wurde, kann EP über ein Veto einen
vom Ministerrat beschlossenen Rechtsakt stoppen. In derzeit 20 Ausschüssen
werden alle für Europa wichtigen Themen behandelt. EP kann noch Unterausschüsse
einsetzen
EP
Palais de l'Europe
Postfach 1024
F-67070 Straßburg
Infobüro
Bonn-Center
Bundeskanzlerplatz
53113 Bonn
Europäische Kommission
Mächtigstes Organ mit 20 Mitgliedern: 2 x GB, De, Fr, It, Sp, je 1 x der
Rest
formuliert Vorschläge für Rechtsvorschriften und sonstige EU-weite Maßnahmen
und Ideen
EK
Rue de la Loi 200
B- 1049 Brüssel
Rat der Europäischen
Union
ehemals Ministerrat
Minister der 15 Länder kontrollieren, ob Vorschläge der EK nicht die
nationale Souveränität sprengen; Rat beschließt mit Parlament
die Vorschläge der EK; außerdem: Außen- und Sicherheitspolitik,
Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik; Vermittlerfunktion.
Je nach Sachgebiet können mehrere Räte tagen: z.B. Landwirtschaftrat,
Ecofin-Rat (Finanzminister); Entscheidung je nach Sachgebiet mit einstimmiger
Mehrheit, qualifizierter Mehrheit oder einstimmig; bei Abstimmungen mit qualifizierter
Mehrheit erhalten De, Fr, GB, It je zehn Stimmen - Sp acht - Be, Gr, Ni, Po je
fünf - Ös, Schwed je vier - Dä, Fi, Ir, Lu je zwei Stimmen; 62
von 87 Stimmen müssen den Beschluss stützen
Ratspräsidenten:
Halbjahr |
Jahr |
Land |
2 |
1998 |
Ös |
1 |
1999 |
De |
2 |
1999 |
Fi |
1 |
2000 |
Po |
2 |
2000 |
Fr |
1 |
2001 |
Schwed |
2 |
2001 |
Be |
1 |
2002 |
Sp |
2 |
2002 |
Dä |
Rat der EU
Rue de la Loi 175
B- 1048 Brüssel
Europäischer Rat
gewisserweise
das höchste Gremium
Staats- und Regierungschefs und Präsident der Kommission treffen sich zweimal
im Jahr
Besprechung der politischen Leitlinien, Außen- und Sicherheitspolitik
Beschluss aller Verträge und Maßnahmen zur Weiterentwicklung der
EU (Maastricht, Amsterdam)
genaugenommen kein Organ der EU; Entscheidungen werden im Vorfeld durch informelle
Gespräche vorbereitet; auf dem Gipfel in kompromissbereiten Verhandlungen
getroffen
Stimmen der großen Staaten De, Fr, GB, It haben traditionell mehr Gewicht;
Bericht der Tagung an Parlament
Ausschuss der Regionen
jüngstes Organ der EU,
eingerichtet mit den Maastrichter Verträgen
222 Vertreter der regionalen Gebitetskörperschaften; Einsetzeung auf Vorschlag
der jeweiligen Mitgliedstaaten vom Rat der EU
Vorschlags- und Beratungsrecht, wenn aufgefordert durch Rat der EU oder EK
geplante Erweiterung der Kompetenzen, z.B. Einsatz vorhandener Fördermittel
Zusammensetzung
Be |
12 |
Dä |
9 |
De |
24 |
Fi |
9 |
Fr |
24 |
Gr |
12 |
GB |
24 |
Ir |
9 |
It |
24 |
Lu |
6 |
Ni |
12 |
Ös |
12 |
Po |
12 |
Schwed |
12 |
Sp |
21 |
gesamt |
222 |
Ausschuss der Regionen
Rue Ravenstein 2
B- 1000 Brüssel
Wirtschafts- und Sozialausschuss
Beratungsorgan
der EK und des Rats der EU
222 Mitglieder s.o., Verteilung gedrittelt Arbeitnehmer, Arbeitgeber, sonstige
Interessen
Adresse: Ausschuss der Regionen
Europäischer Gerichtshof
liefert rechtliche Grundlangen
der EU; wie EK völlig unabhängig
15 Richter, neun Generalanwälte
Ernennung für sechs Jahre von den Regierungen der Mitgliedstaaten
Sitz in Luxemburg
Funktion als Schieds-, Verfassungs, Verwaltungs- und Zivilgericht
durch Verträge von Amsterdam Erweiterung des Tätigkeitsspektrums: Innen-,
Justizpolitik, Einwanderungs-, Asylrecht
Europäischer Gerichtshof
Boulevard Konrad Adenauer
L- 2925 Luxemburg
Europäischer Rechnungshof
Kontrollfunktion der EU-Gelder
"Recht- und Ordnungsmäßigkeit der Einnahmen und Ausgaben"
15 Mitglieder; Ernennung für sechs Jahre vom Ministerrat
Unabhängigkeit und Genauigkeit lässt sich an den Jahresberichten deutlich:
1996 Nachweisung von Fehlzahlungen, Subventionsbetrug und Verschwendung in Höhe
von 5 Mrd. Ecu, 6 % des Haushaltsvolumen
Europäischer Rechnungshof
12 Rue A. de Gaspari
L- 1615 Luxemburg
Versammlung der Regionen
Europas (VRE)
300 Mitglieder
Regionale Einheiten der
EU-Staaten 1997
Land |
Regionen |
Gemeinden |
Be |
3 |
589 |
Dä |
14 |
276 |
De |
16 |
14742 |
Fi |
12 |
455 |
Fr |
22 |
36664 |
Gr |
13 |
5921 |
GB |
92 |
11095 |
Ir |
21 |
3445 |
It |
22 |
8100 |
Lu |
3 |
118 |
Ni |
12 |
672 |
Ös |
9 |
2359 |
Po |
18 |
4208 |
Schwed |
24 |
288 |
Sp |
17 |
8077 |
EU der 15 |
298 |
97009 |
Diskrepanz zwischen zentralistisch
und föderalistisch geführten Staaten, unterschiedliche Kompetenzen
der Gemeinden
NUTS- Regionen
(nomenclature des unités
territoriales statistique, Statistische Systematik der Gebietseinheiten innerhalb
der EU)
- NUTS I 76 größte
Regionen wie Bundesländer D's
- NUTS II 207 Regionen
vergleichbar den Regierungsbezirken der großen Bundesländer
- NUTS III 1031 Regionen
vergleichbar den Kreisen und Bezirken
Ziel der Einteilung in einheitliche Regionen
nur NUTS II und III erhalten Unterstützung aus dem Struktur- und Kohäsionsfonds
Fördergebiete
- Ziel 1 Gebiete Pro-Kopf-Einkommen
unter 75 % des EU-Durchschnitts; Gr, Po, Ir komplett in dieser Kategorie sowie
fünf neue Bundesländer
- Ziel 2 Gebiete industrielle
Umstrukturierung, Entwicklung rückläufig: Norden Frankreichs, Mittelengland,
Ruhrgebiet
- Ziel 5 Gebiete ländliche
Regionen mit schwacher Wirtschaftsstruktur: Mittel- Südfrankreich, Gebiete
in Österreich, Bayern, Niedersachsen
- Ziel 6 Gebiete mit geringer
Bevölkerungsdichte: nördliches Finnland, Schweden
zukünftig: statt sieben
drei Gebiete
- Ziel 1 Gebiete mit unter
75 % P-K-Einkommen des EU-Durchschnitts
- Ziel 2 Gebiete mit negativem
Wirtschaftswandel sowie ländliche Gebiete bisher in 5
- Ziel 3 arbeitsmarktbedingte
und gesellschaftliche Maßnahmen für bestimmte Projekte in wenigen
Regionen
Kohäsionsfonds für südeuropäische Staaten für Umwelt-
und Verkehrsmaßnahmen
Rüchlagen für zukünftige Kandidaten (vorgesehen: 47 Mrd. Euro)
Zwischen 2000-2006 stehen
Fördermittel in Höhe von 240 Mrd. Euro zur Verfügung.
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