Studentenbewegung in den 60er Jahren
1964 08.12. Studenten im kalifornischen Berkeley erkämpfen sich das Recht der Redefreiheit auf dem Campus
1965 17.04. Marsch auf Washington - erste große Studentendemonstration gegen den Vietnamkrieg
1966 22.06. 3000 Studenten inszenieren nach amerikanischem Vorbild erstmals an der FU Berlin ein Sit-In gegen den Akademischen Senat, weil die Studenten keine Räume mehr für politische Veranstaltungen erhalten sollen
30.10. Die Kampagne gegen die Verabschiedung der Notstandsgesetze beginnt
01.12. Bildung der großen Koalition in Bonn
1967 01.01. Gründung der Kommune I in West-Berlin
02.06. Beim Besuch des Schahs von Persien kommt es zu Protestaktionen u.a. in West-Berlin; dort wird der Student Benno Ohnesorg von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen
26.09. Heinrich Albertz, Regierender Bürgermeister von Berlin, tritt im Zusammenhang mit den Studentenunruhen vom Juni zurück
14.10. Studenten demonstrieren auf der Frankfurter Buchmesse gegen die Stände des Springer-Konzerns und das griechische Obristen-Regime
09.11. Bei der feierlichen Rektoratsübergabe an der Uni Hamburg kommt es zum Protest gegen die sogenannte Ordinarienuniversität ("Unter den Talaren - Muff von 1000 Jahren")
1968 01.-02.02. In der Nacht werden in verschiedenen Filialen des Springer-Konzerns Fenster eingeworfen; Flugblätter fordern "Enteignet Springer"
17.-18.02. Internationaler Vietnamkongress an der TU Berlin; 12.000 Vietnamkriegsgegner demonstrieren in der Berliner City
04.-10.03. Der Verband deutscher Studentenschaften (VDS) verlangt den Rücktritt von Bundespräsident Heinrich Lübke, die Anerkennung der DDR, den Rückzug der Amerikaner aus Vietnam und Hilfe für US-Deserteure in der Bundsrepublik
02.-03.04. Nächtliche Brandanschläge auf zwei Kaufhäuser in Frankfurt: Andreas Baader, Thorwald Proll, Horst Söhnlein und Gudrun Ensslin werden wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen
04.04. der schwarze Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Martin Luther King wird in Memphis/ Tennessee ermordet
11.04. Studentenführer Rudi Dutschke wird bei einem Mordanschlag in West-Berlin schwer verletzt; das Attentat führt in vielen Teilen der Bundesrepublik zu Demonstrationen und teilweise blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei; zwei Tote in München
11.-17.04. Osterunruhen; Zehntausende gehen in West-Berlin, Hamburg, Frankfurt, München, Essen und anderen Orten auf die Straßen, um die Auslieferung von Zeitungen des Springer-Verlags zu verhindern
12.-18.04. Das Attentat auf Dutschke löst weltweite Proteste aus, so in Amsterdam, Prag, Brüssel, Wien, Bern, Zürich , Paris, London, Rom, Tel Aviv, New York und Toronto
30.04. Sondersitzung des Deutschen Bundesstaates wegen der Osterunruhen
11.05. Gegner der Notstandsgesetzgebung unternehmen einen Sternmarsch auf Bonn, 60.000 Teilnehmer; Höhepunkt der Pariser Maiunruhen, Straßenschlachten im Quartier Latin; Die großen Gewerkschaften rufen zum Generalstreik auf, mit dem die Studentenbewegung unterstützt werden soll
13.05. Auf einer Großdemo ziehen eine Million Menschen durch Paris
30.05. Notstandsverfassung verabschiedet; Gaullisten-Demonstration in Paris
04.11. In West-Berlin kommt es bei einer Demonstration zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Studenten und der Polizei; rund 1000 Studenten demonstrieren fürden Apo-Anwalt Horst Mahler, dem Berufsverbot droht
1969 05.03. Gustav Heinemann (SPD) wird zum Bundespräsident gewählt
28.04. Rücktritt des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle
15.-17.08. Rockfestival in Woodstock, Höhepunkt der Hippie-Bewegung
21.10. Willy Brandt wird zum Bundeskanzler gewählt; Bildung der sozial-liberalen Koalition
19.12. der Film "Easy Rider", ein Kultfilm der 68er-Generation, wird uraufgeführt